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Bereits 1995 gründeten Anwohner und Kleingärtner am Mittleren Landweg die Initiative milan 95. Seither kämpfen wir gegen die Planungen, Gewerbe auf den Flächen anzusiedeln, auf denen heute Kleingärten stehen und auf Wiesen Kühe grasen. 2006 wurde aus der Initiative der gemeinnütziger Garten- und Naturschutzverein milan 95 e.V.

Stadt und Bezirk wissen seither, dass erheblicher Widerstand in der Bevölkerung gegen diese Planung existiert. Dennoch wird Axel Schneede als Leiter der Stadtplanung Bergedorf am 18.9.07 im Hamburger Abendblatt zitiert: „Die Vorplanungen laufen seit drei Jahren. Es ist kaum möglich, das Bauvorhaben zu stoppen.“ Es war also an der Zeit, dagegen anzutreten. Dazu gab es nun Gelegenheit am 21. November 2007 ab 18 Uhr im Kulturheim, das ist das Bürgerhaus in Billwerder am Mittleren Landweg 78.

Die angekündigte Plandiskussion war wirklich gut besucht. Mehr als 300 Leute aus Billwerder und Allermöhe waren gekommen, um den Stadtplanern ihre Meinung zu sagen. Und das taten sie ausgiebig.

Begonnen hatte es vor der Veranstaltung mit einer kurzen Bußtagsandacht auf dem Vorplatz. Pastor Lundius, Mitbegründer der Initiative „Erhaltet die Marschlande“, rief zur Umkehr auf und beschwor die Verantwortlichen, Vernunft walten zu lassen.

Nach dem Herr Wittmann als pflichtgetreuer Sachbearbeiter und Herr Schneede als sein Chef (beide Stadtplanungsabteilung Bergedorf) einige Grundlagen und inhaltliche Details zu den Plänen erläuterten hatten, eröffnete Herr Gabriel als Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses die Diskussion, die dann drei Stunden dauern sollte.

Die Gartenfreunde machten in einer Vielzahl von Wortmeldungen deutlich, dass keiner seinen Garten aufgeben würde. Für viele ist der Garten der Mittelpunkt ihres Lebens, ein Neuanfang ist besonders für die älteren kaum möglich. Deswegen wurde der Vertreter der Finanzbehörde auch ausgebuht, als er versuchte, einige Erläuterungen zum Thema Parzellenwechsel und Entschädigung an den Mann bzw. Frau zu bringen.

Bei dem Versuch, die Notwendigkeit eines solchen Gewerbegebiets zu begründen, sahen die Stadtvertreter ziemlich alt aus, unter anderem auch deshalb, weil Bergedorf laut Bericht 2006 des Bezirksamtes rund 50 ha besiedelungsfertiges Gewerbegebiet anbieten kann. Das entspricht dem mehrfachen Jahresbedarf von ganz Hamburg.

Aber nicht nur die betroffenen Gartenbesitzer protestierten. Zwei Landwirte aus Billwerder zeigten Planungsunklarheiten deutlich auf, auf die es keine Antworten gab.

Kein Zweifel kam über die Scheußlichkeit des Eingriffs in die Landschaft auf, aber über die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen, die nach dem Willen der Planer irgendwo in Kirchwerder stattfinden soll. Wovon die Bürger in Billwerder und Allermöhe allerdings nichts haben.

Häufig kam der Vorwurf aus dem Publikum, die Veranstaltung würde nur pro forma abgehalten, es sei längst schon alles festgezurrt. Das wurde natürlich von den Stadtplanern zurückgewiesen.

Im Laufe der Veranstaltung wurde immer deutlicher, dass die Planer vor Ort nur Ausführende sind. Deswegen wurde ihnen und den Bezirkspolitikern die Forderung mit auf den Weg gegeben, den politisch Verantwortlichen in Hamburg zu berichten.

Und die sollten möglichst bald reagieren, denn im Februar 2008 ist Wahl.

Bruno Lehmann, 1. Vorsitzender

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  Für diese Fläche den Plan aufrufen  (ca. 1,7 MB)


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