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From: Clemens.Holtmann()sk.hamburg.de

To: brigitte-joachim.koehler()t-online.de

Sent: Tuesday, November 06, 2007 1:34 PM

Subject: Ihre Nachricht an Bürgermeister von Beust

 

Sehr geehrte Frau Köhler,

sehr geehrter Herr Köhler,

Bürgermeister von Beust hat Ihre Nachricht erhalten und mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Sie schildern in Ihrer Mail Ihre Sorgen und Befürchtungen und die Ihrer Gartenfreunde über den drohenden Verlust Ihrer Kleingärten sehr anschaulich. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie diese Idylle gern erhalten möchten. Ihre Interessen sind jedoch mit anderen, für die Stadt Hamburg sehr bedeutsamen Zielvorstellungen in Einklang zu bringen.

Unter dem Leitbild "Metropole Hamburg-Wachsende Stadt" strebt der Senat ein quantitatives wie qualitatives Wachstum von Bevölkerung, Arbeitsstätten, Lebensqualität, Wissenskompetenz und Attraktivität der Stadt an, um im Wettstreit der Metropolregionen weiterhin erfolgreich bestehen zu können.

Ich möchte Ihnen die aus diesem Grunde erforderliche Weiterentwicklung des Teilraumes unserer Stadt erläutern, in dem Ihre Kleingärten liegen. Am Mittleren Landweg sind im Flächennutzungsplan und im Landschaftsprogramm seit geraumer Zeit Gewerbe- bzw. gemischte Bauflächen dargestellt. Im Bereich am Mittleren Landweg bietet sich die Möglichkeit, Flächen zu entwickeln, die in der Nähe zu vorhandenen großflächigen Gewerbegebieten verkehrlich sowohl für Kfz als auch durch den ÖPNV sehr gut erschlossen sind. Durch die direkte S-Bahnanbindung ergibt sich im 600m-Radius eine besondere Lagegunst für Betriebe mit einem hohen Arbeitsplatzanteil.

Hamburg als Stadtstaat stehen - anders als in den Flächenstaaten - leider nur in begrenztem Umfang geeignete Flächen für die Ansiedlung von Gewerbe zur Verfügung. Die Entwicklung der Gewerbefläche am Mittleren Landweg hat - auch zu meinem Bedauern - die Umsiedlung der dort vorhandenen Kleingärten zur Voraussetzung. Es wird daher angestrebt, die Kleingartenparzellen auf eine städtische Fläche westlich des Mittleren Landweges zu verlagern. Auf dieser bisher als Kleiedepot zwischengenutzten Fläche könnte dann ein neuer Kleingartenpark errichtet werden.

Hinsichtlich der Kosten können wir Sie beruhigen. Alle Baulichkeiten, wie auch der Bewuchs, werden gemäß den "Richtlinien für die Schätzung von Kleingärten bei Pächterwechsel" entschädigt. Dies gilt selbstverständlich nur für die gesetzlich zulässigen Einrichtungen und nur für den jeweiligen Zeitwert. Für die Baulichkeiten wird eine Abschreibung von jährlich 3 % für Holzlauben und von 2 % für Steinlauben zu Grunde gelegt. So ist gewährleistet, dass keine finanziellen Verluste entstehen.

Die von Ihnen ebenfalls angesprochenen Biotopflächen in der Nähe Ihrer Kleingartenanlage sind größtenteils bereits als geschützte Biotope erfasst und wesentlich für den Biotopverbund mit seiner Funktion als Lebensraum wildlebender Pflanzen und Tiere. Ich kann Ihnen bestätigen, dass sie weitestgehend erhalten und im neuen Bebauungsplan auch gesichert werden sollen.

Dem Bürgermeister liegen Ihre Sorgen und besonders die Ihrer älteren Gartenfreunde am Herzen. Er begreift die angestrebte Verlagerung gegen Entschädigung jedoch auch als Chance, in räumlicher Nähe einen Neuanfang in der Umgebung eines Kleingartenparks zu starten. Ich möchte Sie hierzu ausdrücklich ermutigen.

Herr von Beust hat mich gebeten, Ihnen auf diesem Wege die besten Grüße auszurichten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Clemens Holtmann

Freie und Hansestadt Hamburg

Persönlicher Referent des Ersten Bürgermeisters

Tel. 040/42831-2530

Fax 040/42831-2403

 

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