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Redaktion
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29.1.2011
Bedrohung oder
neue Chance für Billwerder? Bz v. 29.1.2011 S. 20
„Billwerder
leidet seit 100 Jahren an ungeordneten Verhältnissen“
Sehr
geehrte Damen und Herren,
ob
die Äußerung des Bezirksamtleiters so gefallen ist oder aus dem Zusammenhang
gerissen wurde, ist die Frage. Doch egal wie die Antwort ausfällt, schockiert
sie mich. Was soll das denn heißen?
Jetzt
habe man die Chance, eine geordnete Planung zu erreichen. Was waren denn die
vielen Bebauungspläne bisher, mal abgesehen davon, daß sie
landschaftszerstörend wirkten, zum Beispiel Oberbillwerder oder die beiden
Pläne Billwerder/Allermöhe.
Der
Versuch, Gewerbeplanung einzubringen, steht den Ergebnissen der zweiten
Werkstatt der Teilräumlichen Entwicklungsplanung diametral entgegen. Die
Menschen, die dort leben und ihre Freizeit verbringen, lehnten mit übergroßer
Deutlichkeit weitere Ansiedlung von Gewerbe ab.
Dieses
teils aus der Einsicht, daß ihre Umwelt trotz Justizvollzugsanstalt,
Gewerbegebiet Allermöhe, Schlickhügel, Huckepackbahnhof und Ausbau des
Billwerder Billdeiches noch halbwegs lebenswert ist und weitere Einschnürungen
und Belastungen kaum noch verträgt. Aber auch aus der Überzeugung, daß
Gewerbeansiedlung allein den Finanzhaushalt der Hansestadt nicht retten kann.
Erschüttert
liest der Bürger, daß einige Politiker und Planer in Bergedorf auf den Senat
starren wie das Kaninchen auf die Schlange. Daß die Verwaltung in Ehrfurcht vor
dem Wort ihres Herrn erblaßt, mag der Lohnabhängigkeit geschuldet und in
heutiger Zeit akzeptabel sein. Wer aber als Politiker seit Jahren das Gespenst
der Evozierung an die Wand malt, statt seine Meinung fest zu verteidigen, ist
es nicht wert, wiedergewählt zu werden.
Mit
freundlichem Gruß
Bruno
Lehmann
Börnestr.
56
22089
Hamburg