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Vor ein paar Monaten stand es in der Zeitung und was wir alle nicht für möglich gehalten haben, wurde bittere Realität: Der Kleingartenverein am Mittleren Landweg soll der wachsenden Stadt weichen. Obwohl genügend Fläche nahe der Autobahn vorhanden, werden wir damit konfrontiert, dass diese Fläche für Gewerbetreibende verplant wird.

Auch wenn wir diese Gärten nur als Pächter unser Eigen nennen können, sollte man so nicht mit Menschen umgehen.

Sind Kleingärtner vogelfrei, die nur Pflichten erfüllen aber keine Rechte besitzen? Was treibt eigentlich einen Menschen dazu, sich einen Garten anzuschaffen?

Die Liebe zur Natur, die Bereicherung andere Menschen kennenzulernen und in kürzester Zeit ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Da gibt es keine anonymen Verhältnisse, die man zu genüge kennt, zum Beispiel in der Mietwohnung, wo der Nachbar schon etliche Jahre neben einem wohnt. Diese Bereicherung an Kommunikation ist einmalig.

Jetzt aber werden diese Bande zerrissen, weil ältere Menschen nicht mehr die Kraft oder die finanziellen Mittel haben, neu anzufangen.

Ihnen bleiben die eigenen vier Wände, die oft keinen Freiraum mehr bieten.

Das Resultat ist die Vereinsamung und das werden und wollen wir nicht hinnehmen. Auch viele junge Familien, die sich nicht den Traum vom Eigenheim erfüllen können, finden im Kleingarten für sich und ihre Kinder eine Erlebniswelt.

Kinder lernen zu verstehen, dass der Spinat nicht nur aus dem Kühlregal kommt ,sondern sie lernen spielerisch, dass man die Saat in die Erde bringt und das Verhältnis zum täglichen Verzehr von Gemüse und Obst steigt bei der Ernte elementar.

 

Aber zurück zum wesentlichen, die Verweigerung, unsere Gärten umzusiedeln, besteht darin, dass die Lauben nicht mehr die Lauben sind wie zu den 50- ziger Jahren .25 qm Wohnfläche, die angereichert sind mit Qualität.

Heute bekommt eine Laube einen Charakter von Behaglichkeit, die auch finanziell zu Buche schlägt.

Hat man damals eine Laube gebaut, musste man einige hundert D- Mark zahlen, heutzutage aber mehrere tausend Euro.

Fazit ist also, so einfach wie unsere Volksvertreter sich diese Aktion vorstellen, geht es nicht, denn eine Laube kann man nicht zusammenklappen wie einen Regenschirm.

 

Brigitte Köhler
 
 

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